Auf der Mörfelder Kerb sollte eine Puppe mit der Aufschrift "Bündnis 90 die Grünen" verbrannt werden. Deswegen müsse sich niemand Sorgen machen, beschwichtigt der Vorsitzende der "Kerweborsche". Ein Vorfall beim Aufhängen der Puppe führt jetzt aber zu einer Anzeige.
Ich stecke so gar nicht in der Karnevals/Volksfestkultur drin.
Kann jemand einordnen, ob es sich bei der Puppe noch um traditionell derbe Scherze handelt, oder damit grundsätzlich ein Gewaltaufruf zusammenhängt? Kann natürlich auch sein, dass es früher eher klar war, dass damit kein Gewaltaufruf verbunden ist. Das hat sich vielleicht im Kontext anderer Übergriffe und dem rauer werdendem Gesellschaftsklima auch mit verändert.
Strohpuppen, die vor dem Fest gebastelt und nach dessen Ende verbrannt werden, sind ein sehr alter Teil der Kerwe- oder Karnevalstraditionen in manchen Regionen. Meistens ist die feierliche Verbrennung als Bestattung zu verstehen, die Puppe, die das Fest symbolisiert, ist zu dessen Ende “gestorben” und muss ordentlich bestattet werden.
In Köln brennt der “Nubbel” als Sündenbock, der Schuld an allem hat, was wir während der Session so angestellt haben.
Warum macht der auch so Sachen?